Letzte Aktualisierung: 31.10.2023
Grundel-Jigsystem
Dieses Jigsystem hat ebenfalls eine Sollbruchstelle bei
Jigkopf und Haken, kommt aber ohne Kleber aus und selbst der Gummiköder
kann weggelassen werden, weil das System ist auch gut zum Anködern
von Schwarzmeergrundeln geeignet. Dieses System verursacht also fast keine
Umweltbelastung mehr.
Der Jigkopf ist wieder aus Stahl. Zur Verbindung von Jigkopf
und Köder wird ein speziell gebogenen Drahtbügel verwendet,
der mit einer dünnen monofilen Angelschnur am Jigkopf festgebunden
ist, was die Sollbruchstelle darstellt. Durch die verwendete Schnurstärke
lässt sich die nötige Abrisskraft beliebig und sehr genau definieren.
Als Ersatz für den Jighaken wird ein Stinger eingesetzt, bei dem
die Sollbruchstelle durch die Schnur-Reissfestigkeit festgelegt wird.
Herstellungs-Schritte:
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In
ungehärtete, nicht rostfreie Stahlkugel links und rechts einen
ca. 2mm tiefen Schlitz sägen |
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Drahtbügel biegen (z.B. aus Büroklammer SAX 230; ca. 0,8mm
Drahstärke) |
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Drahtbügel
in die Schlitze der Kugel stecken und mit dünner Angelschnur
(z.B. 0,14 Fluocarbon) an der Stahlkugel festbinden (Schnur oben in
der Öse einfädeln, doppelt nehmen, zuerst in den linken
Schlitz legen und dann die beiden Enden auf der Unterseite der Kugel
mit dem rechten Teil des Drahtbügels mehrfach verknoten.
Siehe Vergrößerung |
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Stinger
herstellen oder besorgen.
Z.B. aus 5kg-Stahlvorfach, Hülsen, Haken mit großem Bogen. (Der kleine
Silikonschlauch bewirkt, dass die Schnur in einer Linie mit dem Haken
bleibt, was beim Anködern hilfreich ist.) |
Köder-Montage: Hier gezeigt mit Gummifisch; geht genauso
mit Grundel
Vorteile:
1. Der Kopf besteht aus ungiftigem Stahl statt Blei
2. Bei einem Jigkopfhänger löst sich die Stahlkugel, der Rest
der Montage bleiben erhalten
3. Bei einem Hakenhänger reisst nur der Stinger ab (oder der Haken
biegt auf, wenn er dünndrähtig ist)
4. Ist gut zum Anködern von Schwarzmeergrundeln und Gummifischen
geeignet
5. Der Köder ist beweglicher, weil kein starrer Jighaken vorhanden
ist.
6. Naturköder sind in bestimmten Angelsituationen Kunstködern
überlegen
Weitere Vorzüge:
- Wenig Fummelei beim Anködern des Köderfisches erforderlich
- Sehr einfache Montage des Gummifisches
- Sofort nach Bau einsatzfähig (ohne Kleber-Trocknungszeit)
- Bau von ganz kleinen bis ganz großen Ködern möglich.
Es brauchen nur die Draht- und Schnurstärken variiert werden.
- Beliebige Festlegung der Sollbruch-Stärke durch Wahl der Schnurstärke
- Bleibt der Jigkopf zwischen Steinen hängen, so besteht die Chance,
dass nur die Schnur reisst, die den Drahtbügel mit der Stahlkugel
verbindet. Nur die Stahlkugel geht verloren. Es genügt in diesem
Fall, den Drahtbügel aus dem Gummiköder zu entfernen und durch
einen (vorbereiteten) Jigkopf (Stahlkugel + angeknoteten Drahtbügel)
zu ersetzen.
- Geht bei einem Hakenhänger der Haken bzw. Stinger verloren, genügt
es, den Stinger auszutauschen.
Anmerkungen:
Alternativ kann auch ein Stinger mit Drilling verwendet werden.
Zur Grundelmontage:
Ein kleines Stück aus einem alten Fahrradschlauch verhindert das
Zurückrutschen des Hakens.
Alternativen:
Eine etwas weniger ökologische Variante ist, den Drahthaken wie beim
anderen Jigsystem in den Stahlkopf einzukleben.
Statt der Öse wird ein Haken - wie auf den Bildern zu sehen - gebogen.
Wichtig ist, dass der Haken durch kurzes Erhitzen die Härte verliert,
damit man das Drahtende beim Montieren des Köders leicht umbiegen
kann.
Vergrößerung
1, Vergrößerung
2
FANGFOTOS:
16.09.2023
Donauzander (37cm)
gefangen mit Grundel, montiert auf Grundel-Jigsystem mit 10g-Stahlkopf,
Marke Eigenbau
Den Haken habe ich hier anders befestigt als oben beschrieben:
Ich habe einen dünnen (0,6mm) ungehärteten Stahldraht zuerst
durch das Hakenöhr gefädelt, dann um den Hakenschenkel gewickelt
und anschließend die Enden gerade nach unten ausgerichtet. Die Drahtenden
werden dann von oben in den Köderfisch eingestochen und anschließend
an der Köderunterseite nach vorne abgewinkelt, wodurch der Haken
sehr gut mit dem Köder verbunden wird und sich beim Biss auch nicht
seitlich wegdrehen kann.
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