Jigs mit Stahlkopf und Sollbruchstellen - zur Schonung von Umwelt und Geldbörse


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Erstveröffentlichung: 01.08.2018                         Facebook Facebook     Youtube Youtube

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Letztes Update von Website-Inhalten: 24.03.2024

Willkommen auf meiner kleinen privaten Website!

Ich angle gerne mit Jigködern auf Zander in der Donau in Österreich. Mich beschäftigt schon lange, dass dabei durch die unvermeidbaren Hänger problematische Stoffe, aus denen die Jigköder bestehen (Blei, PVC, Weichmacher), in die Gewässer gelangen, die nicht in die Natur gehören. Ich habe Überlegungen angestellt, wie man die Umweltbelastung beim Jigangeln verringern könnte, ohne den Angelspass einzuschränken. In der Saison 2017 habe ich meine Ideen in konkrete Lösungen umgesetzt und diese auf Praxistauglichkeit getestet.

Meine Lösungsansätze:

1. Jigkopf aus ungiftigem Stahl statt Blei. Details siehe Jighaken. Im "Blinker" Ausgabe 06/2019 wurde hiezu ein Artikel veröffentlicht. Hier als PDF zum Nachlesen.


2. Lösbare Verbindung zwischen Jigkopf und -haken
, die sich bei 3-5kg Zug löst, um bei einem Kopfhänger eine Chance zu haben, den Köder und die Montage zu retten. Details siehe Jighaken


3. Ersatz des Jighakens durch einen Einzelhaken-Stinger mit definierter Sollbruchstelle
(z.B. durch 5kg-Stahlvorfach), um auch bei einem Hakenhänger eine Chance zu haben, den Köder und die Montage zu retten. Details siehe Jigsystem


4. Ersatz des Gummifisches durch Schwarzmeer-Grundel, weiters ist die lösbare Verbindung beim Kopf ohne Kleber realisiert. Dieses Grundel-System ist dadurch die ökologisch konsequenteste Lösung, da sie praktisch keine Umweltbelastung durch Blei und Plastik mehr erzeugt. Details siehe Grundel-Jigsystem (veröffentlicht am 11. Mai 2019)


5. Beweglicher Stahlkopf mit Sollbruchstelle
Die Sollbruchstelle ist durch einen Draht realisiert, kommt also ebenfalls ohne Kleber aus, ist aber einfacher herzustellen als bei Lösung 4. Details siehe Beweglicher Kopf / Offset (veröffentlicht am 7. Dezember 2019)


6. Offset-Montage mit Stahlkopf mit Sollbruchstelle
Der bewegliche Kopf eignet sich auch gut für eine Offset-Montage. Details siehe Beweglicher Kopf / Offset (veröffentlicht am 7. Dezember 2019)

Die Punkte 2 bis 6 zielen darauf ab, die Materialverluste und damit die Umweltbelastung zu verringern. Vorraussetzung ist natürlich, dass Vorfach und Hauptschnur mehr als 5kg aushalten. Als Nebeneffekt ergibt sich dadurch auch eine Verringerung der Kosten. Weiters eine Erhöhung der effektiven Angelzeit am Wasser, weil nicht bei jedem Hänger die ganze Montage erneuert werden muss.


7. Ersatz des Bleis durch Stahl oder Stein bei anderen Angelarten:
Auch bei anderen Angelarten wie Dropshot lässt sich das Blei durch Stahlgewichte ersetzen.
Details siehe Stahlgewichte (veröffentlicht am 30. März 2019)

Dropshot-Stab Dropshot-Kugel Cheburashka Vorschaltgewicht Steingewicht


8. Gummiköder auf Gelatinebasis:
Um Umweltbelastung durch Kunststoff zu vermeiden, versuche ich Gummiköder auf Gelatinebasis herzustellen. Details siehe Gelatineköder (veröffentlicht am 22. Mai 2022)



Der 'Blinker' hat in der Juni-Ausgabe 2019 einen Artikel über meine Stahljigs veröffentlicht.

Lesbare PDF-Datei des Artikels siehe Link auf News-Seite


- Aktuelles
zu den Themen 'Stahljigs' und 'biologisch abbaubare Gummiköder' siehe News.

- Überlegungen, die zu den Lösungsansätzen geführt haben, siehe Ideen.

- Infos zu Unterschieden zwischen Blei- und Stahljigs und weitere Infos zu Stahljigs siehe Etwas Physik und mehr.

- Links zu interessanten Ideen und Lösungen siehe Links.

- Eine Liste von Jigs aus Alternativ-Materialien (zB Zink), die es auf dem Markt gibt, siehe Alternativen.


Umsetzung der Ideen:

Da es keine fertigen Produkte zu kaufen gab, die meinen Vorstellungen entsprachen, begann ich zu tüfteln, um entsprechende Köder herzustellen. Nach und nach konnte ich die Ideen in praktikable Lösungen umsetzen und in vielen Praxistests verbessern.

Ergebnis:
Die Mühen haben sich gelohnt und was das Wichtigste aus Anglersicht ist: Ich konnte damit genauso Zander fangen wie mit Blei-Jigköpfen; wie z.B. diesen 65er:


65cm-"Stahl"-Zander, gefangen mit 10cm-Gummifisch und 12g-Stahlkopf

Erkenntnisse:
Meine Haupterkenntis nach 3 Saisonen und dem Fang von inzwischen ca. 100 Zandern, sowie etlichen Hechten, Barschen, Bachforellen und Aiteln (Döbeln) ist, dass das umstrittene Blei in vielen Situationen zum erfolgreichen Jig-Angeln gar nicht nötig ist. Stahl funktioniert auch. Auf jeden Fall in der (meist trüben) Donau und bei den von mir am meisten verwendeten Gewichten von 7 bis 15g. An Grenzen stößt man bei starker Strömung und zugleich tiefem Wasser und wenn Gewichte über 20g benötigt werden. Da ist Blei besser geeignet (noch besser Wolfram).

Eine weitere Erkenntnis ist, dass man durch den Einbau von Sollbruchstellen bei Jigködern Materialverluste und damit auch Kosten verringern kann. Durch den Einsatz der Sollbruchstellen besteht grundsätzlich keine erhöhte Gefahr, einen Fisch im Drill zu verlieren. Damit die Sollbruchstellen als solche wirken, ist aber natürlich eine richtige Abstimmung der Gesamtmontage und des Gerätes erforderlich.

Klar darauf hinweisen möchte ich, dass bleifrei nicht zugleich uneingeschränkt umweltfreundlich bedeutet. Denn es gibt ja auch noch andere umweltrelevante Aspekte. Z.B. ist auch zu beachten, wieviel Ressourcen und Energie für die Gewinnung und Herstellung des Materials und der Jigs (Ökobilanz) benötigt wird. Da ist Stahl meines Wissens nach etwa gleich wie Blei einzustufen, Wolfram deutlich schlechter (mehr dazu hier). Weiters ist zu beachten, ob nicht auch das Alternativmaterial (z.B. anderes Schwermetall) giftig ist. Auch politische Aspekte sind relevant; zB wird Wolfram oder auch Zinn als Konfliktrohstoff eingestuft.

Bleiverbots-Debatte: (ergänzt am 11. Februar 2020; zuletzt aktualisiert am 31. Jänner 2023)
Seit Beginn 2021 gibt es von seiten der EU den Vorschlag, den Verkauf von Angelblei generell zu verbieten. Siehe diese ECHA-Mitteilung. Dort finden sich auch Infos zum aktuellen Stand.
Ich bin gegen ein generelles Angelblei-Verbot, aber für eine deutliche Reduktion des derzeitgen jährlichen Eintrags von Angelblei in Gewässer und hoffe auf einen Kompromiss, mit dem alle leben können und der für die Natur deutlich weniger Bleibelastung bedeutet als zum jetzigen Zeitpunkt. Mehr zu meinem Kompromissvorschlag siehe hier

Ziel dieser Website:
Mit dieser Website möchte ich meine Ideen, Lösungsansätze und Erfahrungen interessierten Anglern zur Verfügung stellen, in der Hoffnung, einen Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung durchs Jigangeln zu leisten.

Wir gehen doch auch deswegen angeln, weil wir uns in einer intakten Natur vom Alltagsstress erholen wollen. Warum sollten wir die Natur unnötig belasten, wenn es praktikable, umweltschonendere Alternativen gibt, die zudem nicht teurer sind?

Über Rückmeldungen bzgl. eigener Ideen, Verbesserungen und Fangerfolgen mit Stahl-Jigköpfen würde ich mich sehr freuen. Kontaktmöglichkeiten siehe Impressum.

Petri Heil
Erich