Vorbemerkung:
Man braucht bei Stahlkugel und Stein natürlich immer eine Möglichkeit,
sie an der Montage zu befestigen. Eine Möglichkeit ist, ein Loch
zu bohren und einen Wirbel darin zu befestigen z.B. durch Kleben.
Es ist aber relativ schwierig, ein tieferes Loch in einen Stein oder
eine Stahlkugel zu bohren. Ich habe festgestellt, dass es viel einfacher
ist, Schlitze zu schneiden. Diese Schlitze nutze ich für die
Befestigung, wie nachfolgend dargestellt. |
Vorteile:
- Umweltfreundlich, weil die Lösungen bestehen aus 100% Stahl
bzw. Stein. D.h. es entsteht keinerlei Umweltverschmutzung durch
Kleber oder Plastik
- Einbau einer Sollbruchstelle durch Verwendung eines Drahtes mit
der gewünschten Tragkraft möglich
Es braucht keine Trocknungszeit des Klebers abgewartet zu werden,
dadurch:
- kann man kurzfristig die gerade benötigten Gewichte herstellen
- kann man die Endmontage sogar am Wasser durchführen und kurzfristig
die Gewichte bauen, die man momentan braucht
Hier gibt es Infos zu den Bezugsquellen
und Preisen verwendeter Einzelteile.
Dropshot-Gewichte aus Stahl
Cheburashka-Gewicht aus Stahl
Vorschaltgewicht aus Stahl
Steingewicht fürs Grundangeln
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DropShot-Gewichte aus
Stahl:
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Stabform:
Für die Stabform eignet sich billiger Rundstahl. Gibt es zB beim
Obi: https://www.obi.de/profile/rundstange-stahl-10-mm-x-10-mm-x-1000-mm/p/7804107
Kostet ca. 6ct/10g.
Stabbearbeitung:
Gewünschtes Stück vom Rundstahl abschneiden. (Hier 8mm;
30mm lang, 12g)
Oben und unten mit einer Hand-Metallsäge (oder Dremel) einen
ca. 3mm tiefen Schlitz in gleicher Ausrichtung schneiden.
Zusammenbau:
Wirbel auf den Eisendraht (z.B. 0,4mm) fädeln, Draht um den
Stab legen, sodaß sich der Draht mit dem Wirbel im oberen
Schlitz befindet: Die Drahtenden mit einer Zange (zB der Lösezange)
so verdrillen, dass der Draht auch im unteren Schlitz zu liegen
kommt. Das verdrillte Ende bis auf ein paar Millimeter abzwicken
und im unteren Schlitz versenken, um Verletzungsgefahr durch die
scharfen Drahtenden zu vermeiden.
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Nach Abriss sieht das so aus:
Der 0,4mm-Draht reißt bei der Stabform bei ca. 6,5kg. D.h. hier
sollte man eher 0,3mm-Draht verwenden, um schwächer als die Hauptschnur
zu bleiben. |
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Kugelform:
Stahlkugel-Bearbeitung:
Oben und unten einen ca. 3mm tiefen Schlitz sägen. Dafür
genügt eine PUK-Säge oder eine Handmetallsäge mit
300mm-Sägeblatt. Die Schlitze befinden sich auf einer gedachten
Linie am Umfang der Kugel. Dazwischen quer zur gedachten Linie einen
ca 2mm tiefen Schlitz schneiden. Dort kommt der Snap, der Wirbel
oder der Sprengring hin. Der Schlitz muss so breit sein, dass der
verwendete Teil Platz hat. Den Schlitz ausreichend breit sägen
(ev. mit Dremel oder Flex) oder mit einer Feile erweitern.
Zusammenbau:
Den Wirbel auf den Eisendraht (hier 0,4mm) auffädeln, den Draht
um die Kugel schlingen, wobei der Draht in den gegenüberliegenden
Schlitzen zu liegen kommt. Den Wirbel im Querschlitz positionieren.
Dann die Schlinge zuziehen und die Enden mit einer Zange (z.B. der
Lösezange)verdrillen. Das verdrillte Ende bis auf ein paar
Millimeter abzwicken und in einem Schlitz versenken, um Verletzungsgefahr
durch die scharfen Drahtenden zu vermeiden.
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Sollbruchstelle:
Bei ca. 5kg Zugkraft reißt der Draht ab. D.h. man kann den Draht
gut als Sollbruchstelle verwenden, um bei einem Hänger nur die
Kugel zu verlieren. |
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Einige Eigenschaften der Dropshot-Gewichte:
- Bestehen komplett aus Stahl. D.h. bei Abriss landet kein giftiges
Blei und keinerlei Plastikmüll im Wasser
- Man kann immer das gleiche Befestigungs-Material (Draht + Wirbel)
verwenden, egal welche Gewichtsgröße man herstellen will
- Verwendung eines üblichen Dropshot-Wirbels. Damit gleiche
Befestigung wie bei herkömmlichen Dropshot-Bleien.
- Bei Bedarf kann man den Wirbel aber auch weglassen und die Schnur
direkt am Draht anknüpfen oder einen Karabiner am Draht einhängen.
- Der Eisendraht kann als Sollbruchstelle genutzt werden. Die Abrisskraft
kann durch Verändern der Drahtstärke an das verwendete
Gesamtsystem angepasst werden.
Kosten:
- Stahlkugel: 9,6ct/10g-Kugel
- Rundstahl: 2,2ct/10g
- Dropshot-Wirbel: 7,8ct/Stk.
- Eisendraht: 0,4ct/10cm
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Cheburashka-Gewicht
aus Stahl:
Herstellschritte:
1.
Eine Stahlkugel bis ca. zur Mitte einsägen (dazu genügt eine Handmetallsäge,
weil der Schlitz nur eine geringe Breite aufweisen muss.)
2. Einen Streifen, zB aus Federstahl, in den Schlitz einlegen. Der
muss die selbe Breite wie die später verwendete Cheburashka-Klammer
haben. Klammern und Streifen gibt es zB hier: https://www.bleigussformen-shop.de/Giessformen-fuer-Cheburashka
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3.
Den restlichen Schlitz mit Kleber auffüllen. Alternativ ev. mit
einem anderen Material ausreichend verschließen. Oder man
kann den Schlitz auch zulöten. Das Füllmaterial muss sowohl
zuverlässig verhindern, dass die Klammer im Drill aufgebogen
werden kann, als auch dass sie während des Wurfes durchrutschen
kann. Beim Löten ist das 100%ig gegeben. Vermute aber, dass
auch ein nicht elastisch aushärtender Kleber reicht, weil die
seitliche Kraft bei einem linearen Zug an der Klammer nicht sehr
hoch sein wird. Bitte austesten, was für die gewählte
Tragkraft der Hauptschnur ausreichend ist. Ich werde auch noch testen.
4. Kleber trocknen lassen und danach den Streifen herausziehen
5. Cheburashka-Klammer einsetzen.
Fertig.
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Damit hat man ein vollwertiges Cheburashka-Gewicht aus
Stahl, dass sich mit einfachen Mitteln und rel. geringem Material-und
Zeitaufwand herstellen lässt. |
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Vorschaltgewicht
aus Stahl:
Gedacht für den Einsatz beim Drachkovitch-System oder
als Ersatz für Cheburashka-Bleie.
Stahlkugel-Bearbeitung:
siehe Dropshot-Gewicht (weiter oben)
Zusammenbau:
Das Ende eines (eher steifen) Stahlvorfachs zweimal durch eine Klemmhülse
fädeln, eine kleine Schlaufe bilden und das kurze Ende um 90
Grad abbiegen, damit es nicht mehr zurückrutschen kann. Dann
den Sprengring (oder den Wirbel oder Snap) auf das Stahlvorfach
auffädeln und das Ende des Vorfachs noch einmal durch die Klemmhülse
führen, sodass sich eine große Schlaufe bildet. Die Schlaufe
dann so um die Kugel legen, dass das Stahlvorfach in den beiden
gegenüberliegenden Schlitzen zu liegen kommt und den Sprengring
in den Querschlitz positionieren. Dann die Schlaufe fest zuziehen
und die Hülse (aus Stahl) festklemmen. Fertig.
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Steingewicht
zum Grundangeln:
Stein-Bearbeitung:
Oben und unten mit der Flex einen Schlitz schneiden (beide gleich
ausgerichtet). Am leichtesten lassen sich Schlitze in poröse
Kieselsteine schneiden. Glatte Steine sind härter.
Zusammenbau:
Den Wirbel auf den Eisendraht (hier 0,4mm) auffädeln, den Draht
um den Stein legen, den Wirbel oben positionieren und die Drahtenden
unten verdrillen. Das verdrillte Ende bis auf ein par Millimeter
abzwicken und im unteren Schlitz versenken, um Verletzungsgefahr
durch die scharfen Drahtenden zu vermeiden.
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Sollbruchstelle:
Bei ca. 5kg Zugkraft reißt der Draht ab. D.h. man kann den Draht
gut als Sollbruchstelle verwenden, um bei einem Hänger nur den
Stein zu verlieren. |
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Zu beachten ist, dass ein Steingewicht, das im Wasser gleich
schwer wie ein entsprechendes Bleigewicht ist, an Land deutlich
(ca. 55%) schwerer ist als das Bleigewicht. D.h. die verwendeten
Ruten müssen ein wesentlich höheres Wurfgewicht bewältigen
können. Weiters haben Steingewichte ein ca. 7-fach größeres
Volumen, wodurch sie beim Wurf mehr Luftwiderstand haben und sich
daher nicht so weit werfen lassen. Im Wasser sinken sie langsamer.
Berechnungen und mehr Infos zu diesen Themen siehe meinen Forumsbeitrag
https://angelforum.at/viewtopic.php?f=140&t=22522&start=15#p296709
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Varianten für Dropshot- und Grundgewicht:
- Der Dropshot-Wirbel kann natürlich auch durch einen normalen
Wirbel ersetzt werden.
- Oder der Wirbel wird ganz weggelassen, dann kann das Gewicht direkt
am Draht in einen Karabiner eingehängt werden.
Es gibt sicher viele weitere Varianten. Z.B. kann der Eisendraht
durch andere Materialen ersetzt werden (Angelschnur, Stahlvorfach
etc.).
Die Basis aller Montagen ist das Grundprinzip, dass das Gewicht
mit Hilfe von Schlitzen, die relativ einfach herstellbar sind, sicher
befestigt werden kann.
Rückmeldungen über andere, ev. bessere Lösungen
erwünscht.
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Hier gibt es Infos zu
den Bezugsquellen und Preisen verwendeter Einzelteile. |
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