Jigs mit Stahlkopf und Sollbruchstellen - zur Schonung von Umwelt und Geldbörse


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Veröffentlicht am 30.03.2019

Gewichte aus Stahl/Stein für andere Angelmethoden

Vorbemerkung:
Man braucht bei Stahlkugel und Stein natürlich immer eine Möglichkeit, sie an der Montage zu befestigen. Eine Möglichkeit ist, ein Loch zu bohren und einen Wirbel darin zu befestigen z.B. durch Kleben. Es ist aber relativ schwierig, ein tieferes Loch in einen Stein oder eine Stahlkugel zu bohren. Ich habe festgestellt, dass es viel einfacher ist, Schlitze zu schneiden. Diese Schlitze nutze ich für die Befestigung, wie nachfolgend dargestellt.

Vorteile:
- Umweltfreundlich, weil die Lösungen bestehen aus 100% Stahl bzw. Stein. D.h. es entsteht keinerlei Umweltverschmutzung durch Kleber oder Plastik
- Einbau einer Sollbruchstelle durch Verwendung eines Drahtes mit der gewünschten Tragkraft möglich
Es braucht keine Trocknungszeit des Klebers abgewartet zu werden, dadurch:
- kann man kurzfristig die gerade benötigten Gewichte herstellen
- kann man die Endmontage sogar am Wasser durchführen und kurzfristig die Gewichte bauen, die man momentan braucht

Hier gibt es Infos zu den Bezugsquellen und Preisen verwendeter Einzelteile.

Dropshot-Gewichte aus Stahl
Cheburashka-Gewicht aus Stahl
Vorschaltgewicht aus Stahl
Steingewicht fürs Grundangeln

 

DropShot-Gewichte aus Stahl:

Stabform:
Für die Stabform eignet sich billiger Rundstahl. Gibt es zB beim Obi: https://www.obi.de/profile/rundstange-stahl-10-mm-x-10-mm-x-1000-mm/p/7804107
Kostet ca. 6ct/10g.

Stabbearbeitung:
Gewünschtes Stück vom Rundstahl abschneiden. (Hier 8mm; 30mm lang, 12g)
Oben und unten mit einer Hand-Metallsäge (oder Dremel) einen ca. 3mm tiefen Schlitz in gleicher Ausrichtung schneiden.

Zusammenbau:
Wirbel auf den Eisendraht (z.B. 0,4mm) fädeln, Draht um den Stab legen, sodaß sich der Draht mit dem Wirbel im oberen Schlitz befindet: Die Drahtenden mit einer Zange (zB der Lösezange) so verdrillen, dass der Draht auch im unteren Schlitz zu liegen kommt. Das verdrillte Ende bis auf ein paar Millimeter abzwicken und im unteren Schlitz versenken, um Verletzungsgefahr durch die scharfen Drahtenden zu vermeiden.

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Nach Abriss sieht das so aus:
Der 0,4mm-Draht reißt bei der Stabform bei ca. 6,5kg. D.h. hier sollte man eher 0,3mm-Draht verwenden, um schwächer als die Hauptschnur zu bleiben.
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Kugelform:
Stahlkugel-Bearbeitung:
Oben und unten einen ca. 3mm tiefen Schlitz sägen. Dafür genügt eine PUK-Säge oder eine Handmetallsäge mit 300mm-Sägeblatt. Die Schlitze befinden sich auf einer gedachten Linie am Umfang der Kugel. Dazwischen quer zur gedachten Linie einen ca 2mm tiefen Schlitz schneiden. Dort kommt der Snap, der Wirbel oder der Sprengring hin. Der Schlitz muss so breit sein, dass der verwendete Teil Platz hat. Den Schlitz ausreichend breit sägen (ev. mit Dremel oder Flex) oder mit einer Feile erweitern.

Zusammenbau:
Den Wirbel auf den Eisendraht (hier 0,4mm) auffädeln, den Draht um die Kugel schlingen, wobei der Draht in den gegenüberliegenden Schlitzen zu liegen kommt. Den Wirbel im Querschlitz positionieren. Dann die Schlinge zuziehen und die Enden mit einer Zange (z.B. der Lösezange)verdrillen. Das verdrillte Ende bis auf ein paar Millimeter abzwicken und in einem Schlitz versenken, um Verletzungsgefahr durch die scharfen Drahtenden zu vermeiden.

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Sollbruchstelle:
Bei ca. 5kg Zugkraft reißt der Draht ab. D.h. man kann den Draht gut als Sollbruchstelle verwenden, um bei einem Hänger nur die Kugel zu verlieren.
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Einige Eigenschaften der Dropshot-Gewichte:

- Bestehen komplett aus Stahl. D.h. bei Abriss landet kein giftiges Blei und keinerlei Plastikmüll im Wasser
- Man kann immer das gleiche Befestigungs-Material (Draht + Wirbel) verwenden, egal welche Gewichtsgröße man herstellen will
- Verwendung eines üblichen Dropshot-Wirbels. Damit gleiche Befestigung wie bei herkömmlichen Dropshot-Bleien.
- Bei Bedarf kann man den Wirbel aber auch weglassen und die Schnur direkt am Draht anknüpfen oder einen Karabiner am Draht einhängen.
- Der Eisendraht kann als Sollbruchstelle genutzt werden. Die Abrisskraft kann durch Verändern der Drahtstärke an das verwendete Gesamtsystem angepasst werden.

Kosten:
- Stahlkugel:         9,6ct/10g-Kugel
- Rundstahl:          2,2ct/10g
- Dropshot-Wirbel: 7,8ct/Stk.
- Eisendraht:         0,4ct/10cm

 
 

Cheburashka-Gewicht aus Stahl:

Herstellschritte:
1. Eine Stahlkugel bis ca. zur Mitte einsägen (dazu genügt eine Handmetallsäge, weil der Schlitz nur eine geringe Breite aufweisen muss.)
2. Einen Streifen, zB aus Federstahl, in den Schlitz einlegen. Der muss die selbe Breite wie die später verwendete Cheburashka-Klammer haben. Klammern und Streifen gibt es zB hier: https://www.bleigussformen-shop.de/Giessformen-fuer-Cheburashka


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3. Den restlichen Schlitz mit Kleber auffüllen. Alternativ ev. mit einem anderen Material ausreichend verschließen. Oder man kann den Schlitz auch zulöten. Das Füllmaterial muss sowohl zuverlässig verhindern, dass die Klammer im Drill aufgebogen werden kann, als auch dass sie während des Wurfes durchrutschen kann. Beim Löten ist das 100%ig gegeben. Vermute aber, dass auch ein nicht elastisch aushärtender Kleber reicht, weil die seitliche Kraft bei einem linearen Zug an der Klammer nicht sehr hoch sein wird. Bitte austesten, was für die gewählte Tragkraft der Hauptschnur ausreichend ist. Ich werde auch noch testen.
4. Kleber trocknen lassen und danach den Streifen herausziehen
5. Cheburashka-Klammer einsetzen.
Fertig.

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Damit hat man ein vollwertiges Cheburashka-Gewicht aus Stahl, dass sich mit einfachen Mitteln und rel. geringem Material-und Zeitaufwand herstellen lässt.
 
Vorschaltgewicht aus Stahl:
Gedacht für den Einsatz beim Drachkovitch-System oder als Ersatz für Cheburashka-Bleie.

Stahlkugel-Bearbeitung:
siehe Dropshot-Gewicht (weiter oben)

Zusammenbau:
Das Ende eines (eher steifen) Stahlvorfachs zweimal durch eine Klemmhülse fädeln, eine kleine Schlaufe bilden und das kurze Ende um 90 Grad abbiegen, damit es nicht mehr zurückrutschen kann. Dann den Sprengring (oder den Wirbel oder Snap) auf das Stahlvorfach auffädeln und das Ende des Vorfachs noch einmal durch die Klemmhülse führen, sodass sich eine große Schlaufe bildet. Die Schlaufe dann so um die Kugel legen, dass das Stahlvorfach in den beiden gegenüberliegenden Schlitzen zu liegen kommt und den Sprengring in den Querschlitz positionieren. Dann die Schlaufe fest zuziehen und die Hülse (aus Stahl) festklemmen. Fertig.

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Steingewicht zum Grundangeln:

Stein-Bearbeitung:
Oben und unten mit der Flex einen Schlitz schneiden (beide gleich ausgerichtet). Am leichtesten lassen sich Schlitze in poröse Kieselsteine schneiden. Glatte Steine sind härter.

Zusammenbau:
Den Wirbel auf den Eisendraht (hier 0,4mm) auffädeln, den Draht um den Stein legen, den Wirbel oben positionieren und die Drahtenden unten verdrillen. Das verdrillte Ende bis auf ein par Millimeter abzwicken und im unteren Schlitz versenken, um Verletzungsgefahr durch die scharfen Drahtenden zu vermeiden.

 

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Sollbruchstelle:
Bei ca. 5kg Zugkraft reißt der Draht ab. D.h. man kann den Draht gut als Sollbruchstelle verwenden, um bei einem Hänger nur den Stein zu verlieren.
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Zu beachten ist, dass ein Steingewicht, das im Wasser gleich schwer wie ein entsprechendes Bleigewicht ist, an Land deutlich (ca. 55%) schwerer ist als das Bleigewicht. D.h. die verwendeten Ruten müssen ein wesentlich höheres Wurfgewicht bewältigen können. Weiters haben Steingewichte ein ca. 7-fach größeres Volumen, wodurch sie beim Wurf mehr Luftwiderstand haben und sich daher nicht so weit werfen lassen. Im Wasser sinken sie langsamer.
Berechnungen und mehr Infos zu diesen Themen siehe meinen Forumsbeitrag https://angelforum.at/viewtopic.php?f=140&t=22522&start=15#p296709

 

Varianten für Dropshot- und Grundgewicht:
- Der Dropshot-Wirbel kann natürlich auch durch einen normalen Wirbel ersetzt werden.
- Oder der Wirbel wird ganz weggelassen, dann kann das Gewicht direkt am Draht in einen Karabiner eingehängt werden.

Es gibt sicher viele weitere Varianten. Z.B. kann der Eisendraht durch andere Materialen ersetzt werden (Angelschnur, Stahlvorfach etc.).

Die Basis aller Montagen ist das Grundprinzip, dass das Gewicht mit Hilfe von Schlitzen, die relativ einfach herstellbar sind, sicher befestigt werden kann.

Rückmeldungen über andere, ev. bessere Lösungen erwünscht.

 
Hier gibt es Infos zu den Bezugsquellen und Preisen verwendeter Einzelteile.